Alexanderplatz


Übersicht über die unterirdischen Anlagen rund um den Alexanderplatz


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Kartenhintergrund: Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: OpenStreetMap & Mitwirkende

U2-Abzweig

Bereits beim Bau der Linie A (heutige U2) 1913 wurde die Möglichkeit vorgesehen, eine Abzweigstrecke nach Friedrichsfelde zu Bauen. Diese Strecke sollte am Bahnhof Klosterstraße abzweigen und am Alexanderplatz mit einem rechtwinkligen Umsteigebahnhof die Linie A kreuzen. Als Vorleistung für dieses Projekt entstand hinter dem Bahnhof Klosterstraße das komplette Ausfädelbauwerk mit einem Tunnelstutzen in Richtung Friedrichsfelde.
Der Ausbruch des ersten Weltkriegs verhinderte den für 1914 anvisierten Baubeginn der Strecke. Als die Planungen schließlich 1918 wieder aufgenommen wurden, entschied man sich jedoch, die Strecke als eigenständige Großprofillinie zu bauen - die Linie E (U5) entstand.

Bahnhof Alexanderplatz

Beim Bau des U-Bahnhofs Alexanderplatz der Linie A (U2) entstand unter der Bahnhof bereits ein Bahnhofsfragment für die Friedrichsfelder Linie. Dieses ist bis heute ungenutzt und, da das geplante Treppenkreuz nicht gebaut wurde, nur durch eine Fußbodenluke im U2-Bahnsteig zu erreichen.

Bahnhof Klosterstraße

Im Hinblick auf die geplante Ausfädelung wurde der Bahnhof Klosterstraße für drei Gleise ausgelegt. An einem Mittelbahnsteig sollten einmal die Bahnen aus Pankow und Friedrichsfelde halten, an einem innenliegenden Seitenbahnsteig die Bahnen in Gegenrichtung. Bis zum Bau der Friedrichsfelder Strecke wurde der mittlere Gleistrog zunächst abgedeckt, so dass ein einziger großer Mittelbahnsteig entstand - ein Provisorium, das bis heute Bestand hat.

Noch heute sind die ungenutzten Bahnsteigkanten im Boden zu sehen. Ebenso fallen die aus der Mitte gerückten Stützen auf, die einmal den Rand des Seitenbahnsteigs bilden sollten und auch die zwei Treppen, die auf beiden Seiten des Bahnhofs von den Verteilergeschossen auf den Bahnsteig führen, sind ein Relikt dieser Planung.


Lageplan des Bahnhofs in der Broschüre zur Streckeneröffnung 1913. Hier fehlt noch der erst 1952 gebaute Klostertunnel.

Waisentunnel und U8

1913 begannen die Bauarbeiten für die U-Bahn von Gesundbrunnen am Alexanderplatz vorbei nach Neukölln, der heutigen U8. Verantwortlich dafür war die AEG, welche in Konkurrenz zur Hochbahngesellschaft stand, die am Alexanderplatz bereits den Bahnhof der Linie A (U2) betrieb. An einem Gemeinschaftsbahnhof bestand kein Interesse, vielmehr sollte die neue Trasse der AEG in großem Abstand dazu an der Westseite der Stadtbahn entlang führen. Es entstanden von Süden kommend die Spreeunterquerung, der Bahnhof Stralauer Straße und der Streckentunnel bis zur Grunerstraße.
1917 ging die AEG in Insolvenz, alle Bauwerke wurden von der Stadt Berlin übernommen. Mit dem Wegfall der Konkurrenz zwischen den U-Bahn-Betreibern sollte es dann doch einen Gemeinschaftsbahnhof am Alexanderplatz geben. Der bisher fertiggestellte Tunnel unter der Dirksenstraße und der im Rohbau fertiggestellte Bahnhof Stralauer Straße wurden aufgegeben und ein neuer Tunnel östlich der Stadtbahn gegraben und der Bahnhof Jannowitzbrücke erstellt.
Am Alexanderplatz entstand nicht nur der Bahnhof für die Linie D (U8) sondern zeitgleich auch der für die Linie E (U5), beide Teile gingen 1930 in Betrieb.

Waisentunnel

Mit dem Bau der Linie E (U5) ergab sich die Notwendigkeit, eine Verbindung zur Linie D (U8) zu schaffen, um Fahrzeuge zwischen beiden Strecke austauschen zu können. Dazu bot sich das 1913 bis 1917 errichtete Tunnelstück an, hier war lediglich noch ein kurzer eingleisiger Tunnel zur Kehranlage am Alexanderplatz zu bauen.

Klostertunnel

Nach der Teilung der BVG im Jahr 1949 stand die BVG-Ost vor dem Problem, dass sie über keine Kleinprofilwerkstatt verfügte, um die Bahnen der Linie A (U2) warten zu können. Als provisorische Lösung wurde daher der Klostertunnel erreichtet, eine kurze eingleisige Verbindung vom Bahnhof Klosterstraße zum Waisentunnel. Auf diesem Weg konnten die Kleinprofilzüge der Linie A auf die Strecke der Großprofillinie E (U5) gelangen und in die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde geschleppt werden.
Heute ist der Klostertunnel eine von nur zwei Gleisverbindungen zwischen Groß- und Kleinprofilnetz und wird nur noch zu Arbeitszugfahrten genutzt.

Strecke nach Weißensee

Beim Bau des Bahnhofs Alexanderplatz der Linie E (U5) wurde bereits der Bau einer weiteren Strecke, der Linie F nach Weißensee vorgesehen. Dazu wurde der Bahnhof viergleisig gebaut, um ein Umsteigen zwischen den Linien im Richtungsbetrieb zu ermöglichen. Nordöstlich des Bahnhofs entstanden zwei eingleisige Tunnelstutzen um später die Strecke anschließen zu können. 1968 wurden an diese Stutzen noch einmal Schildkammern angefügt, dann wurden die Arbeiten eingestellt.
Im zweiten Weltkrieg wurden in beide Tunnelstutzen Bunkeranlagen eingebaut, im nördlichen ist diese noch vorhanden, der südliche enthält mittlerweile ein Abstellgleis.

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